Das aufwendig entwickelte PCF-Tool ist eine Weltpremiere und die HEINZ-GLAS Group in doppelter Hinsicht ein Vorreiter: Erstmals kann ein Glashersteller grammgenau die Treibhausemissionen seiner Produkte vorhersagen und hat das Berechnungsprogramm gleichzeitig auch erstmals nach ISO-Normen verifizieren lassen. Dazu wurden die erfahrenen Experten der TÜV SÜD Industrie Service GmbH ins Boot geholt. Den Vorteil haben die Kunden - in Form einer perfekten Entscheidungshilfe.
Wie groß ist der Product Carbon Footprint z.B. eines Flakons? Wie viel Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette gehen auf das Konto dieser Verpackung? Wo andere Hersteller mit groben Einschätzungen antworten, kann die HEINZ-GLAS Group aus Kleintettau exakt Auskunft geben: Aufs Gramm genau berechnet und innerhalb von 5 Minuten. Dafür hat das Unternehmen als weltweit erstes ein PCF-Tool entwickelt. Ein Schritt, der enormen Aufwand bedeutet hat. Die unabhängige Verifizierung durch TÜV SÜD ist hier die beste Vertrauensbasis. „Wir sind beim Thema Nachhaltigkeit Vorreiter und können das ruhig zeigen!“, ist sich CEO & Inhaberin Carletta Heinz sicher. „Das zeigt unsere 401-jährige Firmengeschichte: 1971 hat mein Großvater die europaweit erste elektrische Schmelzwanne errichtet. Seit 2016 haben wir CO2-freie Elektrizität an allen deutschen Standorten, 2019 dann auch in Polen und Peru. 2021 kam die Möglichkeit einer 50%-Quote für Recyclingglas dazu. Und jetzt heben wir die Nachhaltigkeitsstrategie mit dem selbst entwickelten PCF-Tool auf eine neue Stufe. Das ist ein wichtiger Meilenstein unserer Arbeit, wir werden immer besser.“
Ein PCF-Tool, das schnell und automatisch den CO2-Fußabdruck eines Produkts berechnet, warum gibt es das nicht längst? Die Antwort sieht der bei HEINZ-GLAS für Nachhaltigkeit zuständige Thomas Eidloth im Aufwand: „In der Entwicklung des Tools stecken 3 Jahre Herkulesarbeit.“ Seine für die Umsetzung des Projektes verantwortliche Kollegin Elisa Trebes ergänzt: „Unendlich viele Daten mussten erfasst werden. Nicht nur, wie viel Energie direkt bei Herstellung oder Transport verbraucht wird. Nein, es wurden wirklich alle Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette erfasst. Z.B. ob Mitarbeiter mit Bus oder Auto zur Arbeit kommen oder wie viel Strom im Büro verbraucht wird. Alle Daten werden dann auch noch jährlich aktualisiert und neu bewertet.“ Parallel zur streng geregelten Datenerfassung musste eine IT-gestützte Methode entwickelt werden, um die große Menge an Kennzahlen passgenau zu bündeln und schließlich auf 1 Produktgramm herunterzubrechen.
Die Verifizierung eines solchen Berechnungswerkzeugs war selbst für die erfahrenen Experten der Verifizierungsstelle der TÜV SÜD Industrie Service GmbH Neuland. In intensivem Austausch wurde der Entwicklungsprozess gemeinsam nachvollzogen. Im September 2022 folgte der krönende Abschluss durch die erfolgreiche Verifizierung. Diese bestätigt die Einhaltung der Anforderungen nach DIN EN ISO 14067:2019.
„Das PCF-Tool zeigt einmal mehr, wie wichtig Nachhaltigkeit bei HEINZ-GLAS ist!“, betont Eidloth. Denn man gebe den Kunden damit eine so einfache wie wichtige Entscheidungshilfe, die letztlich zu einem bewussteren Umgang mit Ressourcen und Umwelt führe. „Wenn ich dem Kunden im Simulator z.B. 20 mögliche Varianten eines Artikels vorstelle und mit dem von TÜV SÜD verifizierten Tool zu jeder einzelnen vorrechne, wie nachhaltig sie ist, wird der Kunde im Zweifelsfall das Produkt wählen, das weniger wiegt oder einen höheren Anteil Recycling-Glas enthält. Das PCF-Tool wird die Kundenentscheidung in Richtung Umweltschutz lenken!“